X-Alps News Nr5 (20 Juni 19: Backoffice
Donnerstag, 20. Juni, 22.00 h
Der Tächi Präsident und der Schreiber fahren an eine Sitzung nach Lauterbrunnen. Am Strassenrand ein Bus mit offener Schiebetüre. Ein sympathischer junger Mann an einem kleinen Butakocher hockt darin. Er begrüsst uns freundlich.
Drittes X-Alps. Ich arbeite im Büro, das Telefon läutet. „Hallo Dubi, hier ist Alex, ich bin da gerade vor Pontcharra abgesoffen, der Typ den von lokalen Piloten war wohl doch nicht so gut, weisst du vielleicht etwas über diese Gegend?“
Die Zahlen des Tages, 22 h: Maurer 127 Km, gelaufen 45, geflogen 70 (die Summe ergibt nicht das Total, kenne den Algorithmus von Red Bull nicht genau); Pinot 121 Km, gelaufen 45, geflogen 65. Also vergleichbar. In Anbetracht des grossen Hindernisses Titlis, welches er mit Einsatz und Bravour gemeistert hat vom Franzosen also eine mindestens ebenbürtige Tagesleistung. Zum Ziel beträgt die Distanz 506, respektive 455 Km, also 50 Km oder ca. 10% Unterschied. Damit komme ich zur der Frage, zu der heute alle von mir eine Antwort verlangen: Ist das X-Alps 19 entschieden, vorentscheiden oder noch offen? Das einfache Expertsystem sagt „noch offen“. 10% auf der Reststrecke kann bei den vielen Unabwägbarkeiten des Gleitschirmsports nie eine Entscheidung bedeuten. Das komplexere Programm zieht die ab übermorgen bessere Wetterprognose, den bisherigen Rennverlauf und die Wahrscheinlichkeiten von Fehlern mit ein und kommt zum Schluss „vorentschieden“. Der dritte Algorithmus bezieht vor allem personalisierte Erfahrungsdaten ein. Gemäss ihm ist klar: Die Wahrscheinlichkeit, dass Chrigel noch eingeholt wird ist verschwindend klein, das Rennen also praktisch „entschieden“. Ich mag ganz simple Wahrheiten, entscheide mich also für „noch offen“, auch wenn vielleicht eher der Wunsch Vater des Gedankens ist.
Ich diskutiere mit Pinot’s jungem Betreuer kurz die Optionen. „Gardez la ligne directe“. Ah, sie haben den Nachtpass gezogen! Nach dem Titlisanstieg? Wir schauen kurz auf den Handys Alternativen zu der üblen Talwanderei an, eine Karte ist wohl nicht zur Hand, kleine Pässe sind eher unbekannt. Wir müssen ab zur Sitzung und wünschen viel Glück: „On aimerait que Chrigel gagne, mais avant tout on veut une course passionnante". Eine symphatische Begegnung und ich erinnere mich kurz zurück an die gute alte Zeit von Alex Hofer. Am Morgen hat der Präsident einen entspannten Chrigel Maurer unter dem Eiger begrüsst. Das kann er mit seinem Können, seiner Erfahrung und seinem Backoffice auch sein.
Urs Dubach/Jungfrau-Tächi Grindelwald, Grindelwald 20.6.2019, 22.00 h
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