X-Alps News Nr. 7 (8.Juli 2015): Schlauer Bergfuchs
Oft sind am X-Alps unscheinbare Situationen die spannendsten und entscheidenden. Wie heute Abend, als auf dem Bildschirm in einem Couloir bei der Boje 5 zwei Symbole wartender Piloten zu sehen sind. Durch das Web hindurch kann man ihre Gedanken lesen: „In den nächsten Minuten müssen wir hier starten, sonst heisst der Sieger des X-Alps 2015 wahrscheinlich Maurer“. Sie können schliesslich starten und Guschelbauer auch den nächsten Gleitflug noch vor neun Uhr beenden. Bei Huber wurde das eine Zitterpartie. Die offizielle Zeitnahme wird zeigen ob er vor der Deadline am Boden war.
So werden morgen noch zwei bis drei Athleten mit intakten Chancen auf den Sieg in die bevorstehenden guten Flugtage gehen. Weil das so wenige sind, und auf knapp 600 Km noch viel passieren kann, dürfen sich aber auch die Piloten im Verfolgerfeld noch ganz kleine Hoffnungen auf den Titel machen. Zu dieser Gruppe hinzugestossen ist mit der Leistung des Tages Peter von Bergen.
Von schlechten Optionen während den ersten Tagen habe ich schon gesprochen. Was macht nun eine gute Option aus: Sie ist auf die eigenen Fähigkeiten zugeschnitten, es gibt gegen vorne mehr zu gewinnen als gegen hinten zu verlieren und sie beschreibt vorzugsweise eine kürzere Route als der Normalweg. Nur in ziemlich auswegslosen Situationen sollte gegen dies Regeln verstossen werden.
All diese Voraussetzungen wurden von Schweiz 4 erfüllt: Das Traversieren der hohen Pässe und Gleitflüge auch bei schwierigen Bedingungen gehören zu Peters Kernkompetenzen. Es winkte der Unterschlupf in der erweiterten Spitzengruppe und die nächsten Gegner waren noch weit hinten im Ötztal. Die Route war direkter. Sehr gut auch der Entscheid wetterbedingt den Ausgang Val di Bresimo zu nehmen und auf eine weitere Passquerung zu verzichten. Der Schreiber verneigt sich vor der taktischen Leistung des Teams und der Ausführungsqualität durch den Piloten.
Wetterbedingt war es ein schwieriger Tag mit viel Marschieren und kurzen Gleitflügen. Die Front war etwas ausgedehnter und langsamer als auf den morgendlichen Modellen. Erfreulich und ermutigend, dass auch bei diesen Bedingungen Michael Witschi gut in der Spitzengruppe mithalten konnte. Nun aber stehen drei gute Flugtage an, wobei am Samstag der Wind zum Thema werden könnte. Immer wenn man den Voraussagen traut!
Am Ende des Feldes wird für Schweiz 2 das X-Alps morgen früh wohl zu Ende sein. Wie auch bei der schon ausgeschiedene Yvonne Dathe schaffte es das Team am zweiten Tag nicht zeitig einen vernünftigen Startplatz zu finden und dem Piloten damit genug Airtime zu geben. Über die Teilnahme von Samuel Vurpillot kann man geteilter Meinung sein. Einerseits steht sie positiv für die Möglichkeit jedes Piloten sich mit genügend Fleiss und Willen den X-Alps Traum verwirklichen zu können. Andererseits kann man sich fragen ob die Teilnahme eines guten Durchschnittpiloten aus einem Land mit so vielen Topfliegern wirklich Sinn macht. Schliesslich startete man ja nicht ganz privat, sondern unter dem Label „Swiss 2“.
Grindelwald, 8 Juli 21.00 h Urs Dubach
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